Im Mai 2009 flogen meine Tochter und ich über Palma de Mallorca nach Bilbao. Von dort fuhren wir zu unserem Startpunkt nach Pamplona. Geplant war, dass wir bis Burgos laufen, dann mit dem Zug nach Leon fahren und ab Leon weiter nach Santiago de Compostela laufen. Leider kam alles ganz anders und wir mussten bereits nach 5 Pilgeretappen in Sto. Domingo de la Calzada abbrechen.
Im September 2010 buchte ich erneut einen Flug nach Nordspanien, diesmal nach Oviedo. Da ich nur 2 Wochen Zeit hatte, nämlich die Osterferien 2011, konnte ich nicht in Sto. Domingo de la Calzada weiterlaufen, sondern beschloss ab Astorga nach SdC zu laufen. Im Oktober 2010 entschloss sich Katharina mich wieder zu begleiten. So starteten wir am 15. April, flogen wieder über Mallorca nach Oviedo und fuhren mit dem Bus nach Astorga. Diesmal klappte alles ohne Zwischenfälle - Blasen gehören einfach dazu - und wir erreichten am 28. April 2011 Santiago de Compostela.
Dass ich den Weg einmal gehen wollte, stand für mich schon seit irgendwann in den 1980er Jahren fest - aber ich musste noch lange warten, denn 1985 und 1986 wurden meine Kinder geboren. 2008 war die Zeit gekommen, dass ich meine Pilgerreise auf dem Camino de Santiago planen konnte. Im Vorfeld habe ich einige Diavorträge angeschaut, Bücher gelesen - natürlich auch das von Hape Kerkeling - und so kam es, dass ich im Dezember 2008, nachdem meine Tochter verkündet hatte, dass sie unbedingt mit will, die Flüge buchte. Ich arbeite in einem Schulsekretariat, d. h. ich bekomme nur während der Ferien Urlaub. Mit meinem damaligen Chef konnte ich aber gut verhandeln und durfte schon eine Woche früher in die Pfingstferien 2009 starten. Dank der Erfindung des Internets war es ganz einfach auch schon den Bus von Bilbao nach Pamplona und die erste Übernachtung in einem Hotel vorzubuchen.
Am 22. Mai ging es also los. Meine Tochter Katharina arbeitet im Krankenhaus und kam direkt aus der Nachtschicht. Wir flogen ab Nürnberg via Palma de Mallorca nach Bilbao, von dort zunächst mit dem Bus vom Flughafen zum Busbahnhof und von da aus weiter nach Pamplona. Unser Hotel für die erste Übernachtung fanden wir nach kurzem Hin und Her und fielen todmüde ins Bett.
23.05.2009 Pamplona - Puente la Reina - 23 km
Wir sind gegen 8:45 Uhr los. Unterwegs haben wir uns in einer Bäckerei Wasser, Brot und Schinken gekauft und sind quer durch die Stadt und das Unigelände gelaufen, bis wir unseren ersten Caminowegweiser gefunden haben. Ab hier ging es bergauf, mal mehr mal weniger steil. Nach 4 Stunden haben wir den Perdonkamm erreicht. Der Aufstieg war superanstrengend - was wir noch nicht ahnten: der Abstieg auf losem Geröll hatte es genauso in sich!!! Die Sonne knallte gnadenlos auf uns arme Pilger und wir bereuten bereits jetzt, dass unsere Rucksäcke so prall gefüllt waren. Katharina träumte nach diesem Abstieg von einer kalten Cola Light - und siehe da, in Uterga stand gleich am Ortseingang ein Getränkeautomat. Bis Puente la Reina war noch ein ganzes Stück zu laufen und mein 13 kg-Rucksack drückte mit jedem Kilometer schwerer auf die Schultern. Ich hatte so viele Dinge "für alle Fälle" dazugepackt... und zuhause fühlte sich das alles in allem noch ok an. Aber wir erreichten unser 1. Etappenziel Puente la Reina. Gleich am Ortseingang ist ein Hotel mit Pilgerherberge. Wir nahmen uns ein Hotelzimmer, duschten und schliefen erst mal eine Runde, bevor wir zum Abendessen gingen.
24.05.2009 Puente la Reina - Estella - 19 km
Nach einem guten Frühstück sind wir gegen 9 Uhr losmarschiert. In einer Bäckerei haben wir uns wieder mit Wasser versorgt - das Wasser aus den Pilgerbrunnen schmeckte sehr gewöhnungsbedürftig und roch stark nach Chlor, sodass wir vorerst darauf verzichten wollten - und sind über die historische Brücke aus der Stadt. Der Weg war nicht wirklich einfacher als gestern, weil es ständig auf und ab ging. Dazu war es drückend schwül und so haben wir bereits in Cirauqui eine erste Rast gemacht. Auf einer Mauer neben dem Dorfladen saß ein älterer Mann aus Neuseeland. Seine Füße bestanden nur noch aus Blasen und Blasenpflastern, aber er marschierte fröhlich pfeifend weiter, nachdem er seine Stiefel gegen seine Trekkingsandalen getauscht hatte. Bewundernswert - wir bekamen mit, wie er zu einer anderen Pilgerin, die ihm Pflaster schenkte, sagte, dass das wohl seine letzte Chance sei den Camino zu laufen, denn er sei nun 80 und habe nicht mehr das Geld, den Flug nach Europa noch einmal zu finanzieren. Und da jammerten wir über schmerzende Schultern....
In Lorca war es dann so heiß, dass wir eine Siesta einlegten und im Schatten der Kirche auf Bänken ein Nickerchen machten. Wir schafften es gerade noch bis Estella, als es anfing zu regnen und heftige Gewitter heranzogen. In der Pension, in der wir uns für diese Nacht einquartiert hatten, erklärte uns der Vermieter, dass es leider sehr laut werden würde. Wenig später erlebten wir, was er damit gemeint hatte. Die ganze Nacht feierten die Einheimischen mit Musik und Feuerwerk --- und Spanier können feiern!!!! Wir waren aber an diesem Abend so fertig, dass wir nicht mal mehr das Zimmer verließen, um etwas zu essen. Außerdem zogen die schweren Gewitter die ganze Nacht durch immer und immer wieder über Estella hinweg.
25.05.2009 Estella - Los Arcos - 21 km
Die Nacht im Hostal Christina war reichlich laut und kurz. Draußen fand eine Fiesta statt und bereits um 6 Uhr morgens gab es wieder Umzüge durch die Stadt mit Musik und Tamtam. Nachdem wir gestern nichts mehr zu Abend gegessen hatten, haben wir uns morgens erst mal eine Bäckerei mit Café gesucht und gefrühstückt. Gestärkt sind wir zum Kloster Irache, neben dem die Bodega mit dem berühmten Weinbrunnen ist. Dort haben wir unsere Wasservorräte aufgefüllt, den Wein gekostet und sind nach kurzem Zögern weiter gelaufen. Aus der Richtung, in die wir mussten, zog schon wieder das nächste Gewitter auf!!! Kurz bevor wir in den Steineichenwald eintauchten, der ohne Gewitter sicherlich sehr idyllisch ist, lernten wir eine ältere kleine Niederländerin kennen. Sie war sehr nett, fast schon niedlich und erklärte uns mit Händen und Füßen, dass sie Angst habe bei dem Wetter den Wald zu passieren. Während sie sich noch "wetterfest" machte, stapften wir mutig los. Spätestens beim 3. Blitz und Donner bereuten wir es, nicht am Kloster umgekehrt zu sein. Ruck-zuck waren wir trotz 100 % wasserdichter Wanderjacken naß bis auf die Haut und die Wege wurden immer tiefer und schlammiger. Immer wieder stellten wir uns unter großen Bäumen unter, aber die um uns herum einschlagenden Blitze trieben uns meist rasch wieder weiter. Kurz vor Azqueta holte uns die kleine Niederländerin wieder ein und wir hofften alle 3 auf eine Bar, wo wir uns einen Café con leche gönnen wollten. Aber die am Ortseingang beworbene Bar hatte leider zu und wir mussten weiter bis nach Villamayor de Monjardin. Dort gab es neben der Herberge eine Bar, in der wir uns mit riesigen Bocadillos und Kaffee stärkten. In Ermangelung eines Hostals und weil der Regen aufgehört hatte, beschlossen wir doch noch 11 km bis Los Arcos weiter zu laufen. Wir lernten noch ein Ehepaar kennen, das schon nach Rom und Jerusalem gepilgert war. Als ich sie fragte, wie man das macht, sagte die Frau "Sie gehen hinaus, schließen die Haustür hinter sich ab und laufen los - alles Weitere wird sich ergeben". Dieser Satz klingt mir noch heute in den Ohren, aber so einfach erscheint es mir immer noch nicht ;-)
Der Weg bis Los Arcos führte über Schotterpisten und Schlammpfade, kurz vor Los Arcos gab es das nächste Gewitter und hier passierte es dann auch, dass Katharina im Schlamm ausrutschte und sich den Fuß verletzte. Mit den gerissenen Bändern (dass es so war, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht) schaffte sie noch 2 Etappen, dann mussten wir abbrechen.
26.05.2009 Los Arcos (bis Viana mit dem Bus) - Ventosa (von Logrono nach Navarrete wieder mit dem Bus) - 20 km
Dank des 1/2 l Bieres, den ich am Abend getrunken hatte, habe ich sehr gut geschlafen. Katharina hatte sich nicht so gut erholt, um die ganze Etappe zu laufen, also haben wir uns in Los Arcos erst mal in den Bus gesetzt und sind bis Viana gefahren. Dort haben wir gefrühstückt, Wasser gekauft und haben uns wieder auf den Weg gemacht. Es ging nur wenig auf und ab und es war im Gegensatz zu den vergangenen Tagen kalt. Auf halbem Weg nach Logrono haben wir entgegen der Empfehlung des Wanderführers die Richtung zum Stausee Laguna de las Canas eingeschlagen und haben dort eine kurze Rast gemacht. Die restliche Strecke bis Logrono ging immer an irgendwelchen vielbefahrenen Straßen entlang und war landschaftlich weniger reizvoll. Nur der Blick auf den Tafelberg Cerro Cantabria sorgte für etwas Abwechslung. Kurz vor Logrono wohnt eine ältere Frau, die Andenken verkauft, Erfrischungen anbietet und die Credencial stempelt. Der weitere Weg führte steil bergab und wir wurden von einem Mann überholt, der seinen Rucksack auf einem selbstkonstruierten fahrbaren Untersatz hinter sich herzog - oh, wie wir ihn darum beneideten. In Logrono haben wir uns die Kirche Santiago angeschaut, sind kreuz und quer durch die Altstadt und letztendlich zum Busbahnhof gelaufen, wo wir die "moderne Nonne" sahen (was man auf dem Foto nicht erkennt - die gute Frau war ganz grell geschminkt) und von dort sind wir nach Navarrete gefahren. Dort gab es jedoch keine einziges freies Bett, also sind wir 8 km weiter nach Ventossa durch die Rioja-Weinberge gelaufen. Inzwischen war es 18 Uhr und auch in Ventossa waren alle Betten belegt. In der Herberge waren alle sehr freundlich und wir hätten im Flur am Boden auf Isomatten schlafen können, aber das lehnten wir dankend ab und fuhren dann doch lieber mit dem Taxi nach Najera.
27.05.2009 Najera - Santo Domingo de la Calzada - 21 km
Wir haben das Hotel gegen 8:30 Uhr verlassen und wollten noch Wasser kaufen - Fehlanzeige, alle Läden waren noch zu. Also gab es heute mal gutgechlortes Brunnenwasser. Noch gestärkt von unserem gestrigen Pilgermenü haben wir uns auf den Weg gemacht. Es ging sehr steil nach oben aus dem Ort in einen Wald hinein. Die Strecke an diesem Tag war insgesamt eher eintönig - bei der nächsten Flasche Riojawein werde ich wissen, von welchem Rebstock sie stammen könnte :-) Weinberge soweit das Auge reicht. Nach 1 3/4 Stunden haben wir Azofra erreicht und uns in der Tienda erst mal mit Obst, Wasser und Brötchen versorgt. Dann haben wir am Platz bei der dortigen Herberge Pause gemacht und gefrühstückt. Bis zum nächsten Ort sahen wir wieder nichts anderes als Weinberge und Staubstraßen. Wie schon die letzten Tage, so zogen auch heute wieder die Mitglieder einer Trierer Wandergruppe mit Minitagesrucksäcken an uns vorüber - ohne unsere Mammutrucksäcke wären wir vielleicht auch schneller gewesen. Vor Ciruena wurden wir Pilger umgeleitet, weil man irgendwann meinte, es bräuchte genau auf dem Jakobsweg einen Golfplatz. Gleich daneben eine gigantische Neubausiedlung, die allerdings eine enorme Fehlinvestition zu sein schien, denn in nahezu jedem Fenster hing ein "Se Vende" Schild. Im alten Teil des Ortes stand der Begleitbus der Trierer Wandergruppe und es war ein leckeres Buffet aufgebaut worden....leider nicht für uns :-( Wir sind noch tapfer bis Santo Domingo de la Calzada weiter, wo wir angesichts der Verletzung an Katharinas Fuß leider unsere Pilgerreise abbrechen mussten.
Wir fuhren mit dem Bus noch weiter nach Burgos, Leon, Lugo und schließlich nach A Coruna ans Meer. Dort verbrachten wir 10 Tage, von denen es 8 regnete. In den spanischen Nachrichten erfuhren
wir, dass ein Pilger in einem Waldstück vom Blitz getroffen worden war und dass die Altstadt von Santiago de Compostela nach einer Nacht mit 135 l Regen pro qm stellenweise bis zu einem halben
Meter unter Wasser stehen sollte.
Fortsetzung 2011
Das ganze Jahr 2010 verfolgte ich Berichte anderer Pilger in diversen Foren, schaute stundenlang Videos auf YouTube und wusste, dass ich meinen Weg fortsetzen muss! Im September hatte ich - dank meiner Kreditkarte, mit der man bei jedem Einkauf Meilen sammeln kann - soviele Meilen zusammen, dass ich einen Freiflug nach Oviedo buchen konnte. Da ich im August 2010 einen neuen Chef bekommen hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich wieder eine Woche Urlaub außerhalb der Ferien bekäme und habe deshalb mein Vorhaben, wieder ab Santo Domingo de la Calzada zu laufen, verworfen. Ich habe hin und her geplant und schließlich und endlich beschlossen ab Astorga zu laufen, weil ich nicht noch mal 2 Jahre verstreichen lassen wollte, um Santiago in einem 3. Anlauf zu erreichen. Als meine Tochter, die inzwischen zuhause ausgezogen war, von meinem Vorhaben Wind bekommen hatte, wollte sie auch wieder mitpilgern. Ich erklärte ihr diesmal aber, dass ich sie knallhart sitzen lassen würde, wenn sie sich aufgrund ihrer Billigtrekkingschuhe vom Lebensmitteldiscounter wieder den Fuß verletzen würde. Zum Geburtstag im November wünschte sie sich also gute Wanderschuhe ;-) und Weihnachten "durften" wir ihr einen Flug nach Oviedo schenken. Da wir auch diesmal nicht vor hatten in den Pilgerherbergen zu übernachten - schon alleine nicht, weil man in Foren immer wieder von Floh- und Bettwanzeninvasionen im Heiligen Jahr gelesen hatte - konnten wir getrost unsere Schlafsäcke ebenso zuhause lassen, wie eine 3. Trekkinghose, die Trekkingsandalen und diverse andere Kleidungsstücke, die wir 2009 nicht ein Mal gebraucht hatten. Statt der Sandalen hatten wir übrigens diese Schaumstoffschuhe dabei - die waren abends total bequem, egal ob mit oder ohne Socken und man hätte sie zur Not auch in einer siffigen Dusche tragen können, was aber nie nötig war. So hatten unsere Rucksäcke diesmal nur 7,5 kg und waren uns somit keinen Tag zu schwer oder unbequem. Ich hatte auch diesmal wieder den Bus (Oviedo - Astorga) sowie fast alle Übernachtungen vorgebucht. Man ist dann zwar nicht so flexibel was die einzelnen Etappen anbetrifft, aber man muss andererseits nicht schon morgens um 6 Uhr loshetzen, um noch ein bezahlbares Bett zu ergattern.
15.04.2011 Anreise
Um 1:15 Uhr in der Nacht sind wir mit einem Bekannten, der nach Mallorca in Urlaub flog, nach Nürnberg zum Flughafen, von wo aus wir nach Oviedo flogen. Dort waren wir um 11:10 Uhr, fuhren mit dem Bus in die Stadt und warteten am Busbahnhof auf unseren Bus nach Astorga. Vom dortigen Busbahnhof sieht man schon die alte Stadtmauer und dahinter den Bischofspalast und die Kathedrale. Den Weg zu unserem ersten Hotel haben wir erst gefunden, nachdem wir schon mal in die falsche Richtung gelaufen und aus der Stadt heraus waren - genau diese Strecke mussten wir am nächsten Morgen laufen. Unser Hotel für die erste Nacht - das Astur Plaza - liegt genau neben dem Rathaus, davor ein entsprechend großer Platz, auf dem bis spät in die Nacht gefeiert wurde. Es war ja schließlich Semana Santa und deshalb gab es eine Prozession - sehr prächtig aber leider auch bis weit nach Mitternacht! Dank Ohropax war der damit verbundene "Lärm" kein Problem und wir schliefen tief und fest.
16.04.2011 Astorga - Rabanal de Camino - 20 km
Wir sind gegen 9 Uhr in Astorga gestartet. Der Weg führte durch alte, leider auch halb verfallene Dörfer. In Santa Catalina de Somoza haben wir gegen 10:30 Uhr Pause gemacht und in der dortigen Pilgerherberge gefrühstückt. Das Wetter war ideal zum Wandern, nicht zu heiß (20-25°C) und ein leichter Wind, der uns allerdings nicht spüren ließ, dass wir uns gleich am ersten Tag die Nasen verbrannten ;-) Der scheinbar neu angelegte Jakobsweg verläuft parallel zu einer alten Staubstraße, die durch einen Graben vom neuen Weg getrennt ist. Leider kommt man so auch nicht an die meisten Rastplätze heran - zumindest nicht dann, wenn der Graben wie zu unserer Zeit mit Wasser gefüllt ist. Hinter El Ganso konnten wir einen Rastplatz erreichen und legten eine 2. Pause ein. Es war wenig los auf dem Camino, nur hier und da sahen wir andere Pilger. Gegen 15:30 Uhr erreichten wir Rabanal de Camino und wurden schon gleich nach den ersten Häusern von einer anderen Pilgerin mit den Worten "na habt ihr ein Glück, dass so spät noch Betten frei sind!" empfangen. Nein danke, genau das ist es, was wir nicht brauchen: Belehrungen und Hetzerei. Ansonsten ist Rabanal de Camino ein sehr schönes Dorf in Hanglage. Es gibt mehrere Herbergen, 2 Kirchen und einen kleinen Laden. Um zu unserem Hostal zu gelangen, mussten wir fast bis ans Ende des Dorfes hinauf und ich war mehr als baff, als mich der Wirt beim Eintreten gleich mit meinem Namen begrüßte.....naja, wir hatten vorgebucht und waren die letzten, die noch fehlten ;-) Im Zimmer taten wir das, was ab heute unser Programm für die nächsten Tage sein würde: Duschen, Wäsche waschen (die Funktionswäsche wurde immer prima trocken, nur die Baumwollsocken in den nächsten Tagen nicht mehr) und erst mal eine Stunde ausruhen. Dann liefen wir wieder hinunter zu dem kleinen Lädchen, in dem es trotz der geringen Größe alles gab, was man so braucht, und kauften Wasser und Obst für den nächsten Tag. Im Hostal aßen wir unser Pilgermenü und da wir zu zweit waren, hatten wir eine Flasche Wein und eine Flasche Wasser ;-)
17.04.2011 - Rabanal de Camino - El Acebo - 16 sehr anstrengende Kilometer
Nach einer geruhsamen Nacht haben wir noch einen Kaffee im Hostal getrunken und konnten durch die Fenster direkt auf den Camino schauen. Draußen liefen dick vermummte Menschen den Berg hinauf. Schon am Abend wurde uns ganz anders, als sich am Nebentisch 2 ältere Pilger über die bevorstehende Etappe unterhielten und aufzählten, was sie alles anziehen würden, weil man am Cruz de Ferro durchaus mit Schnee rechnen müsse. Wir hatten weder dicke Schals noch Handschuhe im Rucksack, aber wir würden uns im Ernstfall eben alles, was sich darin befand übereinander anziehen und statt der Handschuhe hätten wir uns eben Socken übergezogen.... aber soweit kam es nicht. Als wir uns um 9 Uhr auf den Weg machten, war es noch etwas frisch, aber Rabanal de Camino war noch in Sichtweite, als wir bereits unsere Jacken auszogen, weil uns warm war - teils von der Sonne, teils vom stetig ansteigenden Weg. In Foncebadón, dem nahezu menschenleeren alten Steindorf, machten wir gegenüber der Herberge Monte Irago Rast und verspeisten unser Obst. Von den wilden bösen Hunden, die Hape K. in seinem Buch beschrieben hatte, begegnete uns Gott sei Dank keiner. Im letzten Haus auf der linken Seite des Ortes standen zwei Frauen in Nachthemden und ein Mann im Schlafanzug, um sie herum sprangen 2 Möpse...ob Hape die gemeint hatte??? Bis zum Cruz de Ferro waren es noch weitere anstrengende 1,3 km. Die Wege sind sehr steinig, was sie sehr beschwerlich macht. Ständig muss man den Blick auf den Boden richten, um nicht auf einem der groben Steine wegzurutschen oder zu stürzen. Die 350 m Höhenunterschied von Rabanal de Camino zum Cruz de Ferro waren aber dennoch zu bewältigen. Leider hatte ich diesmal meinen Stein für den Steinhaufen am Cruz zuhause vergessen, ebenso einfach von unterwegs einen aufzusammeln und so steckte ich einen blühenden Erikazweig, den irgendjemand abgerissen und weggeworfen hatte, in ein Tuch, das um den Holzstamm gebunden war, auf dem das Eisenkreuz befestigt ist. Nicht ganz der Tradition entsprechend, aber besser als so mancher Müll, der leider auch rund um den Steinhaufen und den Rastplatz verstreut liegt. Leider haben auch manche nicht vor dem Altarraum der Kapelle halt gemacht und ihren Dreck durch das Absperrgitter hindurch geworfen. Überhaupt ist es sehr beschäment, wie viel Müll am Rand des Jakobsweges liegt. Ausgediente Wanderschuhe sieht man mittlerweile auch schon überall. Am Rastplatz beim Cruz de Ferro ist eine großer befestigter Kreis, der sich bei näherer Betrachtung als "Pilgersonnenuhr" herausstellte, die wie folgt funktioniert: Man stellt sich in das Kästchen für den jeweiligen Monat und der eigene Schatten zeigt dann auf die Uhrzeit, wobei man je nach Sommer- oder Winterzeit noch etwas dazuaddieren muss. Nach dem Cruz de Ferro kamen die Füße in den Genuss eines neu angelegten Pilgerweges, der mit Sand und Mulch aufgefüllt war - sehr angenehm zu laufen, aber leider schon nach wenigen 100 m wieder zu Ende und es galt wieder steinige, ausgewaschene Pfade zu bewältigen. In Manjarin leben noch weniger Menschen als in Foncebadon und die Bar und Herberge wirkte auf uns wenig einladend. Nach einem erneuten Anstieg nach Collado de las Antenas folgte ein sehr langer (5,5 km) steiniger anstrengender Abstieg nach El Acebo. Unterwegs überholten wir 2 ältere Pärchen Schweizer. Eine der beiden Frauen saß auf einem Wegpfosten und konnte offenbar nicht mehr weiter - um das eine Knie hatte sie einen dicken Verband und ihr Mann schimpfte auf sie ein. Wir hörten nur, dass sie sagte, sie habe ja schon einen Wickel um das Knie gemacht und er antwortete sehr gereizt, dass der Kräuterwickel hier nichts bringe, hier müsse Chemie ran. Viel später sahen wir sie noch einmal in El Acebo, danach nur noch die beiden Männer und die andere Frau. Wir haben erst einmal unsere vorgebuchte Unterkunft nicht gefunden, das Schild konnte man nur auf Anhieb sehen, wenn man von unten nach oben lief, was wir dann ja auch taten, als wir am Ortsende wieder umkehrten. Obwohl ich einen Ausdruck der Reservierung dabei hatte, erklärte uns der Besitzer, dass er kein Zimmer für uns habe - beide Doppelzimmer seien bereits vor Stunden an andere Pilger vermietet worden. Ich wedelte immer wieder mit meiner Reservierung und plötzlich gab es da doch noch ein Zimmer - ein sehr kleines, mit einem noch kleineren Ehebett, aus dem unten unsere Füße hingen, aber egal. Es war sauber, hatte ein winziges Bad, in das man sich hineinwinden musste und mehr wollten wir nicht. Unsere gewaschene Wäsche fädelten wir auf unsere Trekkingstöcke und hängten diese Konstruktion über die geöffneten Fenster - so wurde alles prima trocken und wir hatten "Gardinen" am Fenster. Da wir außer unserem Obst noch nichts gegessen hatten, knurrten uns schon um 18:30 Uhr dermaßen die Mägen, dass wir uns auf den Weg zum nächsten Gasthaus machten. Dort erklärte man uns, dass es jetzt noch kein Pilgermenü gäbe, sondern erst um 20 Uhr oder 20:30 Uhr oder noch später. Da kam uns der gegenüberliegende Dorfladen, der auch Bocadillos im Angebot hatte, wie gerufen. Mit 2 gigantisch großen Bocadillos, 2 gekochten Eiern, einer Flasche Rotwein und einer Flasche Wasser verließen wir den Laden. Die Inhaberin sagte, dass wir unser Abendessen gerne in ihrem Garten mit herrlichem Weitblick zu uns nehmen dürften und brachte uns noch 2 Weingläser. Was will der Pilger mehr? Bis es gegenüber etwas zu essen gab, waren wir satt und torkelten leicht beschwippst wieder die Dorfstraße hinunter in unsere Unterkunft. Kurz bevor wir dort ankamen, fing es an zu regnen.
18.04.2011 El Acebo - Ponferrada - 16,5 km
Das kleine Ehebett entpuppte sich dann doch noch als sehr ungemütlich, sodass ich kaum ein Auge zugemacht hatte. Egal - wir wollten ja keinen 3wöchigen Urlaub dort verbringen.
Landschaftlich war die Strecke bis Molinaseca wunderschön, wenngleich die Wege auch wieder sehr anstrengend, da steinig, waren. Kurz vor Molinaseca begegnete uns ein etwas betagterer Pilger, der bereits wieder auf dem Rückweg war. Er sah sehr abgemagert aus - seine Hose schlabberte an ihm herum und ohne Gürtel hätte er sie sicherlich in Santiago verloren. Wir haben in Molinaseca gegen 11 Uhr eine Frühstückspause eingelegt. Danach führte der Weg ein ganzes Stück an der Hauptstraße entlang, bevor wir wieder auf einen Staub-Steinweg Richtung Campo abbogen. Nach Campo ging es in einem weiten Bogen wieder auf der geteerten Straße entlang, was ich als sehr anstrengend empfand. Irgendwie hatte ich so ein drückendes Gefühl an der linken Ferse und das entpuppte sich bei näherer Betrachtung am Abend als Blutblase. Mit Blasenpflastern waren wir gut ausgerüstet und so verarztet machten wir uns am Abend in Ponferrada auf die Suche nach einem Restaurant, in dem man schon vor 20 Uhr etwas zu essen bekam. Wir landeten in einer Pizzeria und ließen uns Salat, Pizza und Wein gut schmecken. Als wir fertig waren, bot uns der Kellner noch Kaffee, Nachspeisen, Schnaps etc. an. Da wir pappsatt waren, verneinten wir immer wieder - bis er schließlich "fregar" fragte. Ups- diese Vokabel war mir bis dato fremd und vorsichtshalber verneinten wir wieder und wollten lieber zahlen und gehen. Im Hotel mussten wir herzlich lachen, als wir im Spanischwörterbuch nachblätterten und herausfanden, dass fregar schlicht und einfach mit "spülen" übersetzt werden kann. Kaum waren wir im Hotel fing es wieder an zu regnen und es gab nachts ein heftiges Gewitter. Am nächsten Morgen war das Wetter nicht besser - Regen empfing uns und ich musste ab Ponferrada mit einem Trekkingstab weiterpilgern, da sich mein 2. nicht mehr feststellen ließ.
19.04.2011 Ponferrada - Villafranca del Bierzo - 24 km
Leider meinte es das Wetter an diesem Tag erst mal nicht sehr gnädig mit uns - es regnete und wir wurden trotz Trekkingjacken wieder einmal nass bis auf die Haut. So behielten wir Ponferrada in keiner sehr guten Erinnerung - zumal man ziemlich lange braucht, bis man sich durch die nicht sehr schöne neuere Stadt herausgekämpft hat. In Columbrianos haben wir um 9:45 Uhr in einer Bar erst mal eine Frühstückspause eingelegt und waren in der Hoffnung, dass unsere Jacken etwas trocknen würden, welchen Gefallen sie uns aber leider nicht taten. Die Landschaft war nicht mehr mit der gebirgigen der letzten Tage zu vergleichen. Es ging nun Kilometer um Kilometer durch Felder - allerdings leider häufig auf geteerten Straßen - und später durch Weinberge. Unterwegs kaufte ich in einer winzigen Bäckerei Thunfischempanadas und Getränke. Wir folgten immer brav den gelben Pfeilen, was sich im Nachhinein als Umweg entpuppte. Irgendwann kamen wir im weiten Bogen wieder nahe der Abzweigung heraus. Wir merkten es vorher nicht, da alle anderen Pilger vor uns auch den frischen Pfeilen nach gegangen waren. Später munkelte jemand, dass die Pfeile von einem geschäftstüchtigen Wirt gemacht worden seien, damit man an seiner abgelegenen Bar vorbei kam..... keine Ahnung, ob das wirklich so ist. Mit unserem leichtgewichtigen Michelin-Reiseführer waren wir noch öfter unglücklich. In Villafranca suchten wir ewig nach unserem Hotel, weil wir ein altes rustikales Hotel erwartet hätten. Dass es ein wenig schöner Neubau sei - damit hatten wir nicht gerechnet. Innen war es so pompös, dass wir uns etwas deplaziert vorkamen.
20.04.2011 Villafranca del Bierzo - Las Herrerias - 22 km
Auch an diesem Tag mussten wir im Regen starten. Das Wetter machte dem Namen Aprilwetter alle Ehre. Laut dem Michelinführer sollte die Etappe heute leicht sein und immer nur wenig auf und ab führen. Aber gleich hinter Villafranca führten uns die gelben Pfeile Kilometer um Kilometer steil bergan. Die gelbe Inschrift auf einem Stein "Camino muy duro " nahmen wir nicht ernst.... sicher würde der Weg gleich eben am Hang entlang führen. Weit gefehlt! Immer wieder blieben wir stehen und grübelten, ob wir auf dem richtigen Weg waren, nach jeder der vielen Biegungen mussten wir erkennen, dass es noch weiter nach oben ging. Unterwegs saß eine Dänin auf einem Stein und rang nach Luft, es ging ihr aber soweit ganz gut. Dänen sind eben kein Bergvolk - wir aber auch nicht, und so waren wir froh, als wir endlich oben angekommen waren. Dort wurden wir allerdings mit einem gigantischen Panorama belohnt, das die Anstrengung wert war. Tief unten im Tal sahen wir auch kleine bunte Ameisen laufen - die Pilger, die die einfachere, aber sicher auch langweilige Variante entlang der Landstraße gewählt hatten. Später hörten wir, dass es unten nicht nur langweilig, sondern auch ohrenbetäubend laut sein soll. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass durch das schmale Tal der Fluss fließt, die Landstraße und über allem die Autobahn entlang führt. Allerdings war unsere Freude über den Ausblick nicht von Dauer, denn auf einen kurzen sonnigen Abschnitt folgte wieder gleichmäßiger Landregen. Und so war es keine schwere Entscheidung, mittags zu der am Weg beworbenen Bar in Pradela zu laufen - ca 500 m abseits des Caminos in einem kleinen Bergdorf, in das ohne den Jakobsweg wahrscheinlich nie ein Fremder einen Fuß setzen würde. Wir stärkten uns in der gemütlichen Gaststube, wärmten uns auf und hofften wieder einmal, dass unsere Jacken etwas trocknen würden. Beim Weiterlaufen merkte ich, dass an meinem rechten Fuß die Blase, die ich mir gestern am kleinen Zeh gelaufen hatte, doch recht zwackte. Der weitere Weg wieder hinunter nach Trabadelo ist leider weniger spektakulär, denn er führt großteils auf der Landstraße entlang, bzw. einen steilen Steinpfad hinab. Am Straßenrand lag ein totes Tier, was wir bei näherer Betrachtung als jungen Dachs identifizieren konnten. Daher also die Hinterlassenschaften oben auf dem Camino - wir hatten uns schon gewundert, wer denn da oben mit seinem Hund Gassi gehen würde ;-)
Ab Trabadelo geht der Weg meistens weiter an der Straße entlang - bis zu unserem Etappenziel Las Herrerias (es gibt an diesem Caminoabschnitt 2 gleichbenannte Orte - wir wollten bis zum 2.) 12 recht eintönige Kilometer. Wir wurden streckenweise von einer Gruppe Jugendlicher und ihrer Erzieher begleitet. Bei einer Autorastanlage, durch die der Weg führte, kam ein weiterer Erzieher zu der Gruppe, steckte einem der Jugendlichen eine Schachtel Zigaretten in den Rucksack und sagte etwas zu ihm. Daraufhin beschleunigte der junge Mann sein Tempo und bald darauf wussten wir auch warum: Er durfte die Zigaretten für sich behalten, wenn er als erster am Ziel ankam, mit jedem der ihn eventuell überholen würde, hätte er jedoch teilen müssen. Schlagartig bewegte sich die ganze Truppe Jugendlicher so schnell, dass wir nicht mehr mitkamen. Eine fragwürdige Erziehungsmethode, aber scheinbar führte sie zum gewünschten Effekt. Kurz vor unserem Ziel durchfuhr mich ein stechender Schmerz am rechten Fuß und als ich bei einer kurzen Rast den Wanderschuh auszog, sah ich die Bescherung: Die Blase am Zeh war geplatzt und blutete nun vor sich hin. Nicht sehr angenehm, aber wir mussten noch weiter. Ich konnte nur noch humpeln und so kam es, dass wir wieder Segen von oben abbekamen. In unserer Unterkunft wurden wir so herzlich empfangen, dass wir am liebsten dageblieben wären. Das Zimmer unterm Dach hätte ich gerne in meinen Rucksack gepackt, so schnuckelig war es. Nach dem üblichen Prozedere gingen wir wieder nach unten in die Gaststube - in den Schaumstoffschuhen konnte ich Gott sei Dank einigermaßen laufen. Wir waren scheinbar die einzigen Übernachtungsgäste, im Gastraum saßen noch etliche Spanier herum, tranken ein Gläschen und unterhielten sich. Am Nebentisch saß ein Mann mit Laptop - zu gerne hätte ich ihn mal gefragt, ob ich mal kurz meine Mails abrufen dürfte, aber angesichts meiner doch sehr dürftigen Spanischkenntnisse (Verstehen ist okay, aber selbst Sprechen.....auweia), verwarf ich das schnell wieder. Während die Wirtin unser Pilgermenü zubereitete, wuselte ihr Hündchen "Thomas" immer in der Gaststube herum. Katharina war ganz angetan von dem kleinen Kerlchen und wir feixten herum, wie wir den Hund am nächsten Tag am besten klauen könnten. Ich jammerte dann noch etwas über meinen schmerzenden Zeh, als uns plötzlich der vermeintliche Spanier mit dem Laptop ansprach - auf Deutsch, akzentfrei! Seine Worte klingen mir noch heute im Ohr "so, nun habe ich euch lange genug zugehört" und er zeigte auf mich "Du läufst morgen weiter!!!!", denn kurz vorher hatte ich Bedenken geäußert, ob ich den anspruchvollen Weg nach O Cebreiro mit der geplatzten Blase schaffen würde. Der "Spanier" entpuppte sich als Hospitalero von La Faba und er versprach uns einen leckeren Kaffee, wenn wir am nächsten Tag vorbeikämen. Im El Capricho de Josana bekamen wir an diesem Abend unser leckerstes Pilgermenü überhaupt - als Vorspeise einen riesigen Topf Suppe, kredenzt in einem Steintopf, den wir spontan den "Miraculixtopf" nannten, danach gab es Schweinesteak mit Kartoffeln und Salat und zum Nachtisch superleckeren Käsekuchen und Kaffee. Dazu Brot, Wein und Wasser und das alles zum Pilgersonderpreis (gegen Vorlage der Credencial) von 7 Euro. Auch wer nicht dort übernachten möchte, sollte sich das Menü nicht entgehen lassen!!!! Die Wirtin fragte uns noch, ob sie die Heizung im Zimmer anmachen sollte und angesichts unserer nassen Kleidung kam uns das wie gerufen.
21.04.2011 Las Herrerias - Hospital de la Condesa - 18 km
Am Morgen bastelte ich mir einen dicken Polsterverband um meinen Zeh - so hätte der Wanderschuh nicht drücken können, aber leider kam ich mit diesem Verband nicht in den Schuh hinein. Also löste ich wieder alles ab, versorgte den Zeh nur mit einem dicken Pflaster und schluckte dafür eine Schmerztablette. Im Ohr klang mir immer noch der Satz des Hospitalero "Du läufst morgen weiter!" und das tat ich auch. Am Anfang würde ich die Gangart eher als Humpeln bezeichnen, aber nach den ersten Kilometern war der Schmerz fast weg. Da ich nicht wusste, ob das nun von der Tablette kam und diese Wirkung nicht bald wieder nachlassen würde, entschieden wir uns kurz vor La Faba nicht für den eigentlichen Camino, sondern für die ausgeschilderte Variante für die Radfahrer, nämlich immer auf der Straße entlang. So hätte ich im äußersten Notfall eventuell doch ein Auto anhalten und um Mitfahrt bitten können. Durch diese Variante entging uns aber leider der versprochene Kaffee in La Faba, aber in La Laguna, wo wir gegen 11:45 Uhr Rast machten, bekamen wir gegen Bezahlung auch einen leckeren Kaffee. Nach einer halben Stunde Rast machten wir uns auf, die letzten 130 der insgesamt 700 Höhenmetern, die es heute bis nach O Cebreiro zu überwinden galt, in Angriff zu nehmen. Kurz vor O Cebreiro ist auch der Grenzstein von Galicien, wo bestimmt jeder ein Foto macht - wir auch. In dem eigentlich niedlichen Dorf O Cebreiro war uns aber viel zu viel Gewimmel - es glich eher einem Freizeitpark, als einem beschaulichen Bergdorf, also beschlossen wir schnell, dass wir noch weiter laufen würden, zumal es heute auch nicht regnete. Je näher man dem Ziel kommt, umso mehr Betrieb ist auch auf dem Weg - deshalb hatten wir schon leichte Bedenken, ob wir 2 freie Betten für die Nacht finden würden. In Linares, dem ersten Ort nach O Cebreiro, gab es außer einem kleinen Lädchen nichts, also sind wir noch über den Alto de San Roque mit dem großen Pilgerdenkmal weiter bis nach Hospital de la Condesa. Dort haben wir im örtlichen Gasthaus aber auf Anhieb ein günstiges Zimmer bekommen und waren froh, so bis zu unserem morgigen Etappenziel auch nur noch 14 km vor uns zu haben. Kaum waren wir in unserem Zimmer, fing es auch schon wieder an zu regnen. An die Flasche Rotwein zum allabendlichen Pilgermenü könnte man sich übrigens glatt gewöhnen ;-)
22.04.2011 Hospital de la Condesa - Triacastela - 14 km
Nachdem wir gestern mal trocken geblieben waren, schüttete uns Petrus an diesem Tag mal wieder die ganze Strecke über zu - kein Wunder, dass Galicien so grün ist. Wir sind nach einem gemütlichen Frühstück gegen 9 Uhr los. Die Blase tat die ersten Kilometer wieder höllisch weh - von der Blutblase an der Ferse merkte ich Gott sei Dank dafür mittlerweile nichts mehr. Vor dem 12 km langen, mehr oder weniger steilen Abstieg mussten wir erst noch steil hinauf zum Alto de Poio. Die Landschaft in dieser Region Nordspaniens ist traumhaft schön, die Dörfer hingegen sind leider sehr ärmlich und heruntergekommen. Der Camino war an diesem Tag viele Kilometer weit total mit Kuhfladen bedeckt und man musste höllisch aufpassen, dass man nicht in dem Schlick ausrutschte. In Fonfria haben wir in der Herberge Pause gemacht und staunten nicht schlecht, dass dort Cindy aus Marzahn die Toiletten putzte. Als sie sich umdrehte, sahen wir allerdings, dass sie nur die Statur und den rosa Strampelanzug mit Cindy gemein hatte ;-) Während wir so dasaßen und unseren Kaffee tranken, machte der Hospitalero seine Musikanlage an und "Imagine" von John Lennon ertönte durch den Raum. Wir seufzten "Oh wie schön" und das Lied wurde noch einmal und noch einmal und noch einmal gespielt. Irgendwann ist das zuviel des Guten und so marschierten wir trotz des Landregens, der draußen schon wieder vom Himmel fiel, weiter. Fast am Ende des Dorfes bot uns eine alte Frau selbstgemachte Pfannkuchen mit Zucker an. Sie scheint damit ihre evtl. karge Rente aufzubessern, denn sie wollte 1 € pro Pfannkuchen, was wir zwar bezahlten, aber schon stattlich fanden, ebenso der andere Pilger, der den Pfannkuchen als freundliches Geschenk verstanden hatte. Auf anderen Fotos, die im Internet kurisieren, habe ich übrigens ein Foto mit der alten Frau entdeckt - sie scheint die ganze Saison über Pfannkuchen feil zu halten. Begleitet von dicken Wolken marschierten wir ohne weiteren Stopp weiter bis Triacastela und quartierten uns gleich in der ersten Pension ein. Zeitgleich hörte es auf zu regnen und wir konnten beobachten, wie die Schlange vor der gegenüberliegenden Pilgerherberge länger und länger wurde.
23.04.2011 Triacastela - Sarria eigentlich laut Wanderführer 21,5 km...
Gerne hätten wir noch in unserer Unterkunft gefrühstückt, aber entgegen der Ankündigung an der Bar, es gäbe ab 6 Uhr morgens Frühstück, war diese auch um 8:30 Uhr noch mit einem dicken Gitter verschlossen. Bis zum Kloster Samos kamen wir gut voran. Es ist ein sehr beeindruckender Anblick, wenn man aus dem Wald kommend das erste Mal die riesige Klosteranlage sieht. Wir haben mit Blick auf das Kloster Mittagspause gemacht und sind dann laut Wanderführer an der Hauptstraße entlang weitergelaufen, bis sich der Weg bei km 116,5 (bis Santiago) gabelte. Links für Radfahrer, rechts für Fußpilger. Laut unserem Wanderführer sollte es heute 21,5 km leicht flach bergab gehen, aber wir liefen ab dieser Stelle gute 2 Stunden immer auf und ab und uns dämmerte irgendwann, dass das nicht mehr der im Wanderführer angezeigte Weg sein könne. Allerdings hätten wir dort auch nicht das ergreifendste Erlebnis des gesamten Camino gehabt. In einer Einsiedelei begegnete uns eine (geschätzt) 80 jährige Frau mit Korb. Als wir auf gleicher Höhe waren und sie grüßten, stellte sie ihren Korb ab, nahm den Hut ab, verneigte sich vor uns und wünschte uns - wie schon unzählige Spanier vorher - einen "Buen Camino". In diesem Moment kamen mir fast die Tränen vor Rührung, denn ich war bis dahin eigentlich eher der Meinung, dass ein Pilger auf dem Camino schon lange nichts mehr Besonderes ist - bei den Massen, die jedes Jahr entlang laufen. So war der Ärger über den Umweg schnell verflogen - auch als wir im nächsten Ort mit großem Erstaunen ein Schild zur Kenntnis nahmen, auf dem stand: A Santiago 116,5 km! Und - bis Sarria waren es noch 4 km, somit hatten wir an diesem Tag gut und gerne 31 km hinter uns gebracht. Der nächste Schock wäre vorprogrammiert gewesen, denn unser vorgebuchtes und bereits bezahltes Zimmer befand sich nicht in Sarria, sondern entpuppte sich als zu einer Rastanlage 8 km außerhalb gehörig. Aber da in Sarria mein Mann auf uns wartete, der ab hier als Begleitfahrzeug für uns unterwegs war, konnten wir Gott sei Dank über dieses Missgeschick schmunzeln. Zu Fuß hätten wir das heute nicht mehr gepackt und ohne Navi wahrscheinlich auch gar nicht gefunden.
Ab Sarria brauchten wir also nur noch mit leichten Tagesrucksäcken laufen und mein Mann fuhr mit dem Auto zum nächsten Etappenziel, um sich nach einem günstigen Zimmer umzuschauen. Eine weise Entscheidung, denn ab Sarria starten täglich so viele Pilger, dass es schwierig wurde, ein Zimmer zu finden.Wir hatten auch kein schlechtes Gewissen, nun nicht mehr mit dem großen Rucksack zu laufen, denn uns fielen schon die ganze Zeit zahlreiche Pilger mit kleinen Rucksäcken auf und in Sarria entdeckten wir dann auch große Reklametafeln, auf denen der Rucksacktransport angeboten wurde.
24.04.2011 Sarria - Portomarin - 21,5 km
Mein Mann brachte uns wieder nach Sarria und "setzte uns aus". Landschaftlich begann diese Etappe eher schaurig - an der Bahn entlang, unter der Autobahnbrücke, neben einer Talbrücke. Nach einigen Kilometern wurde es jedoch besser und schon bald wanderten wir durch herrliche galicische Landstriche - durch Dörfer, in denen kaum mehr jemand zu wohnen scheint. Liefen wir zu Beginn unserer Pilgerreise noch stellenweise völlig alleine, kamen wir uns seit Sarria eher wie auf dem Sonntagsausflug eines Wandervereins vor. Menschenmengen wohin man schaute. Oft blieben wir gerne eine Weile stehen, um laut gröhlende Jugendgruppen an uns vorbei ziehen zu lassen und liefen erst wieder weiter, als sie außer Hörweite waren. Am 100 km-Stein hatte sich eine regelrechte Warteschlange gebildet - jeder möchte natürlich diesen Moment im Bild festhalten. Als wir an der Reihe waren, bot uns ein anderer Pilger an, uns zusammen zu knipsen, in Gegenzug dazu fotografierten wir ihn mit seiner Begleiterin. Zuhause mussten wir übrigens feststellen, dass dieses Foto das einzige ist, auf dem meine Tochter und ich gemeinsam zu sehen sind. Meine Blasen waren langsam am Abheilen, dafür zierten jetzt Katharinas Füße mehrere. Aber das gehört vielleicht einfach dazu! Im Stausee von Portomarin befand sich kaum Wasser, sodass Teile der gefluteten alten Stadt zu erkennen waren. Die Brücke über den Stausee haben wir im Stechschritt überquert, das niedrige Brückengeländer und der starke Wind bescherten uns ein flaues Gefühl in der Magengegend. In Portomarin wurde am Hauptplatz vor der Kirche ein großes Fest gefeiert. Vor dem Kirchenportal stand eine riesige Tribüne, auf der bei Einbruch der Dunkelheit bis um 2 Uhr in der Früh laut musiziert wurde. Wer glaubte, dass es danach ruhig wurde, wurde eines Besseren belehrt - denn dann wurde die Tribüne abgebaut und abtransportiert. Hier nochmals einen dicken Dank an den Erfinder der Ohrstöpsel ;-)
25.04.2011 Portomarin - Palas de Rei - 22 km
Diese Tagesetappe führte eine lange Strecke immer an der Landstraße entlang. Auf so wenig abwechlungsreichen Strecken kamen wir aber wiederum schneller voran, denn wenn es ständig etwas zu fotografieren gibt, braucht man dafür auch mehr Zeit. In einer Bar hörten wir, wie ein anderer Pilger am Nebentisch ganz stolz erzählte, dass er jeden Tag mindestens 40 km läuft, die beiden Frauen, die mit ihm am Tisch saßen, waren erst in Sarria gestartet und outeten sich als "Unter-20km-Pilgerinnen". Das Seltsame an der Sache war aber, dass Katharina und ich im Schnitt ja auch nur 20 km am Tag gelaufen sind, den 40km-Läufer aber jeden Abend an unserem Etappenziel sahen. Er fiel uns auf, weil er mindestens 2m lang und klapperdürr war. Lief er jeden Tag einen großen Bogen oder prahlte er nur gerne ein wenig??? Was ist der Sinn des Weges - möglichst viele Kilometer am Tag herunter zu laufen oder den Weg mit allen Sinnen zu erlaufen??? Wir waren auch auf unsere jeweilige Tagesleistung stolz! Am späten Nachmittag kamen wir in unserer Unterkunft kurz vor Palas de Rei an und konnten von der Terrasse des dazugehörigen Restaurants aus die Pilgerströme beobachten. Wie schon die letzten Tage, liefen auch heute wieder 2 junge Japaner vorbei - einer hatte ganz ausgelatschte Turnschuhe an und lief eher auf dem Leder, als auf der Sohle. Der andere hatte die japanische Nationalflagge mit der Aufschrift "Helft Japan!" in mehreren Sprachen an seinem Rucksack befestigt. Ich schreibe diesen Text am 07.08.2011 und mal ganz ehrlich --- wer redet heute noch über das Atomunglück von Fukushima???
Das Complejo La Cabana können wir nur bedingt zum Übernachten empfehlen - mein Bett krachte in sich zusammen, als ich meinen Rucksack darauf ablegte, das Abendessen wurde in einem Raum verabreicht, der eher einer Mensa glich und das Frühstück wurde von 2 Frauen serviert, denen man ansah, dass sie keine Pilger mehr sehen wollten. Schade....
26.04.2011 Palas de Rei - Arzúa - 25,5 km
Galicien hat meiner Vorstellung von Spanien völlig widersprochen. Wenn wir uns vor Tagen noch wie in den Schweizer Bergen vorkamen, konnte ich die Eucalyptuswälder, die man hier überall vorfand, so gar nicht zuordnen und wir waren uns einig, dass sie gar nicht in die Landschaft passen. Die Kiefer- und Eichenwälder waren uns viel lieber. Kuriosum des Tages waren die beiden Verkaufsstellen im Wald. Einmal saß ein älterer Mann am Wegrand und bot Getränke zum Kauf an, ein Stück weiter gab es mitten im Wald einen gezimmerten Verkaufsstand mit Obst, Kaffee und Wasser. Man sollte sich selbst bedienen und seinen Obulus in eine kleine Kasse werfen. Wasser wurde kostenlos angeboten - wie überhaupt oft auf der Strecke. In Galicien waren funktionierende Brunnen mit Trinkwasser rarer als 2009 in Navarra und Rioja, dafür stellten die Einheimischen hier sehr oft Plastikflaschen mit Wasser in ihre Hauseingänge. Man hätte sich hier bedienen dürfen, aber meist waren die Flaschen dann doch so schmuddelig, dass wir uns unser Wasser lieber im Laden kauften. Uns reichten schon die Qualen unserer Blasen an den Füßen, eine Magen-Darm-Geschichte wollten wir nicht auch noch haben. Was wir ganz besonders lustig fanden - hier wurden seit Tagen in nahezu jedem Dorf Kühe von A nach B getrieben. Irgendwie kam uns das schon fast so vor, als ob es für die Pilger inszeniert worden sei ;-)
27.04.2011 Arzúa - O Pedrouza - 19 km
Laut unserem Reiseführer sollten es ab Arzúa noch 39 km bis Santiago sein, umso erstaunter waren wir, als wir gleich kurz hinter dem Ortsende einen Kilometerstein mit der Inschrift 36 km fanden. Da wurde uns plötzlich bewusst, dass morgen schon alles vorbei sein würde. Die Tagesetappe führte größtenteils an der stark befahrenen Straße entlang, oft mussten wir sie über- oder auch mal unterqueren.
An einem Rastplatz an der Straße fiel uns wieder ein Pilger mit einem sonderbaren Gefährt auf. Er hatte einen sehr großen Tretroller, an dem ein relativ großer Anhänger befestigt war. Meist schob er den Roller, aber bergab fuhr er. Einzige Möglichkeit zu bremsen waren seine Füße und so zeigte er anderen Pilgern seine völlig abgewetzten Profile seiner Schuhe. Wir fanden das ganz schön leichtsinnig, aber im weiteren Gespräch hörten wir, dass er seinen Camino in Ungarn begonnen hatte. Da schien er inzwischen genug Routine zu haben.
28.04.2011 O Pedrouza - Santiago de Compostela - 22 km
Um es gleich vorweg zu nehmen - die Kilometerangabe mag verwirrend erscheinen, aber durch den Bau des Flughafens wurde die Caminotrasse verlegt und so ergaben sich für diesen Tag dann doch noch mal 22 statt 17 km. In einem Reiseführer war diese Strecke als langweilig beschrieben worden - zumindest für den Anfang können wir das nicht bestätigen. Die ersten Kilometer führten heute durch Wälder, die als Märchenkulissen dienen könnten. Tiefe Hohlwege, viele Farne, bemooste dicke Eichenbäume, viele efeuumrankt. Später allerdings lichteten sich diese Wälder und wir marschierten lange an der Straße entlang und durch Abschnitte, die von Ginsterbüschen gesäumt waren. Das zweifelsohne häßlichste Stück führt jedoch am Flughafen vorbei. Irgendwann so um den 13km-Stein enden dann leider auch die Angaben über die noch zu laufenden Kilometer - schade, denn gerade auf dieser Strecke will man es doch wissen!!! Es zog und zog sich, bis wir endlich am Monte do Gozo vorbeikamen. Da Katharina heute sehr unter einer ihrer Blasen zu leiden hatte, freuten wir uns, als wir wenig später an einem Laternenpfahl den Hinweis sahen, dass es noch 4,7 km bis zur Kathedrale von Santiago wären. Aber diese wenigen Kilometer zogen sich schier unendlich durch die Peripherie der Stadt. Doch dann - endlich kamen wir zur Porta de Santiago in die Altstadt! Dann ging es schnell und beschlossen auch gleich noch ins Pilgerbüro zu gehen, um uns unsere Compostela abzuholen. Wir hatten Glück und vor uns war eine recht überschaubare Schlange, sodass wir schon nach 40 Minuten Anstehen an der Reihe waren. Danach checkten wir in unserem Hotel ein - zum Abschluss haben wir uns etwas Besonderes gegönnt und ich hatte schon von zu Hause aus eine Nacht im Parador gegenüber der Kathedrale gebucht. (Ein Tipp für diejenigen, die das auch vorhaben - bucht über eine spanische Seite und spart so eine Menge Geld!!!) Nach dem Duschen sind wir in die Kathedrale, wo gerade ein Gottesdienst für eine Jugendgruppe abgehalten wurde. Ich fand diesen viel schöner, als den offiziellen Pilgergottesdienst, denn Menschenmassen und Gedränge sind nicht so mein Ding. Nach diesem Gottesdienst war ich fast etwas traurig, dass unsere Reise somit zu Ende war.
Aber eines weiß ich heute schon: 2013 werde ich wieder auf dem Camino unterwegs sein - gerne würde ich in Saint-Jean-Pied-de-Port starten und den Weg eben wieder in mehreren Abschnitten laufen. Nie hätte ich gedacht, dass da was dran ist und einen "der Weg" nicht mehr los lässt!
Unten könnt ihr Fotos unserer Pilgertour 2009 sehen, die von 2011 sind in der Galerie abgespeichert - viel Spaß und für alle, die den Weg auch noch laufen werden "Buen Camino!"